-->

Sonntag, 6. September 2020

Rezension #116 Tavith 1 - Wenn Himmel und Hölle sich lieben von Philina Hain

Rezensionsexemplar

Am 21.08.2020 erschien mit „Tavith 1 – Wenn Himmel und Hölle sich lieben“ das Debüt von Philina Hain beim Sternensand Verlag. Ich bekam das Buch als Rezensionsexemplar dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt, wofür ich mich bedanke. Meine Meinung hat dies jedoch nicht beeinflusst. 
Darum geht’s… 
Ein Krieg zwischen Himmel und Hölle. 
Eine Prophezeiung, die den Untergang der Welt vorhersagt. 
Und eine Liebe, die nur Bestand hat, wenn sie akzeptiert werden kann. 

Zweitausend Jahre ist es her, seit Dämonen die Familie von Nymphenkönig Jiyan ermordeten. Als die Engel ihre Botin Amaleya zu ihm schicken, um das Bündnis gegen die Streitkräfte der Hölle zu erneuern, denkt Jiyan nicht daran, sich ihnen anzuschließen. Waren es doch die Engel, die seine Familie damals im Stich ließen. Kurz darauf erfährt er, dass ein Krieg zwischen Himmel und Hölle bevorsteht, und es scheint unumgänglich, Verbündete zu suchen. Denn das Nymphenreich liegt genau zwischen den beiden Rivalen und auch die Hölle bemüht sich um eine Allianz. Doch bevor er sich entscheidet, gibt es ein paar Ungereimtheiten, die Jiyan klären will. Wieso arbeitet Amaleya mit den geflügelten Verrätern zusammen, wenn sie ganz augenscheinlich nicht zu ihnen gehört? Wer oder was ist sie? Und wieso fühlt er sich so stark zu ihr hingezogen, obwohl er entgegen seiner Nymphennatur abstinent leben wollte? Fragen, deren Antworten ihn ebenso hart treffen könnten wie die drohende Apokalypse. Doch manchmal braucht es eine Erschütterung, damit alle Puzzleteile an ihren Platz fallen. 
(Klappentext ©Sternensand Verlag)
 
Cover und Klappentext 
Von den Farben dominieren beim Cover dunkle Blautöne und Schwarz. Wobei es auch helle Lichtreflexe gibt – Das Thema Licht gegen Dunkelheit bzw. Gut gegen Böse wird hier schon durch die Farbwahl impliziert. Die Schrift ist in Gold gehalten – was für mich auch eine Verbindung zur Geschichte hat. In der Mitte sieht man zwei gekreuzte Schwerter vor einem ungleichen Paar Flügeln. Der linke Flügel ist ein schwarzer, ledriger Dämonenflügel, wohingegen der rechte ein weißer, gefiederter Engelsflügel ist. Mir gefällt das Cover ziemlich gut, der starke Kontrast zwischen hell und dunkel passt einfach wahnsinnig gut zur Geschichte und man kann gleich erkennen, dass es sich um eine Engelsstory handelt. Es spricht mich einfach an, somit: great job! 
Der Klappentext ist für mich ein zweiseitiges Schwert… Er hatte mich auf alle Fälle neugierig gemacht und mich neben dem Cover auch für das Buch gewonnen. Rückblickend (nachdem ich das Buch nun gelesen habe) hätte ich ihn mir noch etwas geheimnisvoller gewünscht, da er in meinen Augen wirklich ein paar Grundpfeiler der Story erwähnt, außerdem ist er für meinen Geschmack ein bisschen lang. Die Geschichte macht das zwar noch teilweise wett, dennoch gibt es hier von mir einen Punkt Abzug. 

Meinung 
Wieder einmal bin ich baff wegen eines Sternensand Buches…Für mich ist „Tavith 1“ ein Geben und ein Nehmen. Zunächst einmal die Fakten: die Geschichte wird auf ca. 500 Seiten in einem personalen Erzählstil, mit hauptsächlich Amaleya und Jiyan als Reflektorpersonen erzählt. 

Ich muss gestehen, dass es nicht meine Lieblingserzählperspektive ist, hier hat es jedoch für mich funktioniert, man bekam einen umfassenden Einblick in die Charaktere und vor allem die Protagonisten, sodass man auf alle Fälle mit ihnen mitfiebern konnte. Der Schreibstil von Philina Hain ist leb- und bildhaft und ausführlich. Er hat eine gewisse Dynamik, die einen gleich von Beginn an mitreißt. Was auch daran liegen mag, dass das Buch mit ordentlich Action startet. Die Autorin nutzt Sarkasmus und eine gute Prise Humor für ihre Protagonisten, was sie für mich noch sympathischer macht. Die Sprache, die sie für ihre Figuren benutzt, ist eine Mischung aus salopp/modern, jugendlich, als auch gehoben und altertümlich. Man kann nicht immer ein klares Muster dahinter erkennen, aber die Idee dahinter mag ich. So kann man das stellenweise hohe Alter der Charaktere rüberbringen. 
Das Buch war für mich eigentlich durchweg spannend und hat kein Platz für Langeweile geboten, auch wenn vielleicht der Mittelteil sich in meinen Augen ein kleines bisschen gezogen hatte. Die Intrigen und Wendungen haben mich einfach die ganze Zeit auf Trapp gehalten. Auch die Frage, ob Amaleyas Geheimnis gelüftet wird oder nicht, die Frage wie die Apokalypse beginnen wird… das alles hat mich beim Lesen angespornt. 

Ebenfalls einen großen Sog auf mich ausgeübt haben die Protagonisten. Vor allem Amaleya fand ich sehr authentisch und hätte sie gerne als Freundin. Sie hat Feuer im Hintern und ist erfrischend offen. Ihr Humor ist der Brüller. Sie ist stürmisch – ganz im Gegensatz zu Jiyan… er ist die Ruhe in Person, jedenfalls meistens. Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden mag für manch einen etwas too much sein, aber ich liebe sie. Ich brauche einfach ein bisschen Klischee und das ist hier wunderbar hervorgebracht. In einer mythischen und mystischen Welt kann es nun mal nicht wie im „normalen“ Leben zugehen. 
In „Tavith 1“ bekommt man durch Rückblicke wichtige Einblicke in Jiyans und Amaleyas Vergangenheit, die für die Story wichtig sind. Man versteht so ihr Handeln besser und es trägt auch natürlich zum Geschehen und den Wendungen bei. Wir haben hier einfach zwei starke Protas, die ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, aber dennoch authentisch wirken. Die Beziehung zwischen ihnen ist dynamisch, mit erotischem Knistern und passivaggressiven Schlagabtausch. 
Die expliziten Szenen sind bildhaft beschrieben. Man kann also beim Lesen durchaus rot werden *grins*. Hier haben wir einfach Romantasy für Erwachsene. 
Das Ende ist für mich eher etwas offengehalten obwohl man doch eine Art guten Abschluss hat, aber dennoch bleiben noch eine Menge Fragen offen, von denen ich hoffe, dass sie in einem zweiten Band bzw. in den Fortsetzungen beantwortet werden. Ich bin einfach hin und her gerissen… aber eines hat das Buch definitiv geschafft… es beschäftigt mich selbst nach dem Lesen noch. 

Mein Fazit: „Tavith 1 – Wenn Himmel und Hölle sich lieben“ ist ein guter Reihenauftakt, der mich gefesselt, unterhalten und mir schöne Lesestunden beschert hat. Nach oben ist für mich noch Luft, aber ich bin schon sehr, sehr gespannt wie es weitergeht.


Quelle: Header über Canva, Cover ©Sternensand Verlag

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: wenn Du einen Kommentar hinterlässt, kann man öffentlich bestimmte personenbezogene Daten von Dir sehen.
Mit dem Kommentieren, erkennst Du unsere Datenschutzerklärung an.