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Montag, 7. September 2020

Rezension #110 Andrew im Wunderland - Ludens City von Fanny Bechert

 

Rezensionsexemplar

Am 11.09.2020 erscheint offiziell das neue Buch von Fanny Bechert beim Sternensand Verlag „Andrew im Wunderland – Ludens City“. Als Sternensand Bloggerin durfte ich das Buch bereits vorab erkunden und ins Wunderland reisen. 
Darum geht’s…
»Warum hast du mich hergeholt?« 
»Weil wir einen Helden brauchen, der uns rettet. Weil ich einen Helden brauche …« 

Ich bin Andrew. Mitte zwanzig, Computernerd und mit meiner Nickelbrille und dem hageren Body bestimmt kein Supermodel. Auch kein Superheld, aber für diesen Zweck habe ich ja meine virtuellen Spiel-Charaktere. Mein Leben war ein ruhiger, gemütlicher Trott – bis zu dem Tag, als ich in ein verrücktes Paralleluniversum geriet. 

Ich rate euch eins: Lauft nie einem weißen Hasen hinterher. Auch nicht, wenn er eine sexy Bardame namens Lola mit Plüschohren und einem süßen Puschel am Po ist. Wieso? Weil ihr dann schneller, als euch lieb ist, einem gewaltigen Problem gegenübersteht: Ihr sollt der verdammte Held einer Geschichte werden. Problem erkannt? 

Dass ich Lola dennoch verspreche, Ludens City und die Fabelwesen, die dort gegen ihre Unterdrückung kämpfen, zu unterstützen, kann nur daran liegen, dass ich ein absoluter Vollidiot bin. Oder ein Freak, der jeden Sinn für Realität verloren hat. Sucht es euch aus. 
(Klappentext ©Sternensand Verlag) 

Cover und Klappentext
First things first… ich liebe dieses Cover! Es ist wie eine Spielkarte konzipiert – der Pik-Bube. Darauf zu sehen: ein junger Mann mit Nerd-Brille – hierbei handelt es sich klar um Andrew, den Protagonisten. In der Mitte dominiert der Buchtitel in goldener Schrift. Auf dem r sieht man einen kleinen Hasen, was natürlich eine Parallele zur Geschichte bildet, ein süßes Detail. Die vorherrschenden Farben sind neben schwarz und weiß auch ein ins gold gehende ocker und bordauxrot. Der Hintergrund wirkt wie eine Art Marmor. Um Andrew herum sieht man noch Verwehungen (eine bessere Beschreibung fällt mir nicht ein). Wie schon gesagt, ich liebe das Cover… was wohl aber auch zu 98 % an dem heißen Covermodel liegt *hihi*.
Der Klappentext ist besonders, da hier Andrew direkt zum Leser spricht. Das finde ich besonders cool, da er so den Leser richtiggehend in das Buch hineinzieht… ob er es weiß oder nicht, hier spielt er das weiße Kaninchen, das jemand in eine andere Welt lockt. Neben der direkten Ansprache macht der KT neugierig auf diese Adaption, da man einfach wissen will, wie sich Andrew, der nach eigener Aussage kein Held ist, im Wunderland schlägt. 

Meine Meinung
Auf 346 Seiten wird „Andrew im Wunderland – Ludens City“ aus der Ich-Perspektive von Andrew selbst erzählt. Zu Beginn fiel es mir etwas schwer in die Geschichte hinein zu kommen und mich in Andrew hineinzuversetzen, das hat sich aber nach ein paar Seiten wieder gelegt. 
Fanny Bechert hat einfach einen wunderbaren Schreibstil. Punkt. Er ist so greifbar und echt. Man kann ihn gut durchlesen und er ist nicht zu geschwollen. In ihrer Geschichte verwendet sie eine moderne und jugendliche Sprache mit Einschüben aus dem Nerdigen (ich glaube ich habe gerade ein Wort erfunden O.o). Andrews selbstironische Art ist einfach besonders und hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Er ist auch einfach so herzhaft trottelig – man muss ihn einfach mögen. Das oder er weckt Muttergefühle in einem XD. 

Gut gefällt mir, wie sich hier Elemente aus der Originalgeschichte in Becherts Geschichte integrieren. Man hat das Gefühl, man wüsste was kommt, aber es ist doch anders als man gewohnt ist. Das Wort „Märchenadaption“ passt eigentlich nicht wirklich, hat die Autorin hier doch eine neue Geschichte erfunden. 
Wenn ich so zurückblicke auf AniWu, dann habe ich das Gefühl ich habe eine semi-gruselige Tim Burton Version einer Tim Burton Version (also richtig krasses Zeug) von „Alice im Wunderland“ gelesen, gespickt mit viel Ironie und Sarkasmus. Neben den Fantasy-Elementen hat Fanny Bechert aber auch ernste Themen in dieser Geschichte verpackt, was ihr zusätzlich nochmal mehr Tiefe verleiht. Ich sage nur so viel – die gesellschaftskritischen Themen in AniWu sind leider brandaktuell. Ich nehme es hier als Moral, denn Märchen haben immer eine Moral. Nur dass die Moral hier erst selbst gefunden werden muss… man wird zwar mit der Nase darauf geführt, wird aber zum selbst denken bewegt. Ich finde das echt sehr geschickt eingefädelt. 

Ein weiterer Pluspunkt ist für mich Andrews Entwicklung durch die Geschichte hindurch. Seine Figur bekommt mit jedem Kapitel (das übrigens immer eine andere Überschrift hat) mehr Tiefe, wenn nicht sogar Charakter. Er wirkt dadurch einfach echt. Diese Echtheit kommt aber auch von dem super bildhaften Schreibstil. Man kann sich förmlich vorstellen durch ein Steampunk-Ludens City zu schlendern… Das Kopfkino ist einfach bildgewaltig. 
Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil und hoffe, er setzt auf den ersten Teil noch einen drauf! 

Mein Fazit: So geht Märchen mal anders… ich finde AniWu ist ein mehr als gelungener Auftakt, der hammer neugierig auf die Fortsetzung macht!!!


Quelle: Header über Canva, Cover ©Sternensand Verlag

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