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Mittwoch, 15. Mai 2019

Rezension #69 The Hardest Fall von Ella Maise

Rezensionsexemplar

Von NetGalley bekam ich den New Adult-Roman „The Hardest Fall“ von Ella Maise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, welcher im Dezember 2018 bei Forever (by Ullstein) erschienen ist. Das Buch erzählt die Geschichte von Zoe, welche in Los Angeles zum College geht. Nach mehr als einer peinlichen Begegnung mit Dylan Reed, dem aufstrebenden Football-Star der Uni, landet sie wie das Schicksal es so will gezwungener Weise in einer Wohngemeinschaft. Beide einigen sich darauf, befreundet zu sein, doch was macht man wenn man sich in seinen Mitbewohner verliebt und einen Haufen Geheimnisse hat, die besser nicht an die Öffentlichkeit geraten sollten? 

Cover und Klappentext
Das Cover hatte mich zuerst aufmerksam auf das Buch gemacht, denn man kann einen Football in der Hand des halbnackten Mannes sehen (erstes Indiz, dass es sich um einen Football-Roman handelt – Geschichten die ich ja liebe). Da der halbnackte Mann auf dem Cover auch nicht gerade zu verachten ist, spricht es natürlich eine weibliche Zielgruppe an. Und dass der Kerl auch noch Ähnlichkeit mit meinem Lieblingsfootballspieler Julian Edelman hat, ist natürlich die Kirsche auf der Sahnehaube. Ansonsten kann man sagen, dass es sich um ein dem Genre entsprechendes Cover handelt und es nicht schlecht ist. Der Klappentext ist witzig und aus Sicht von Zoe verfasst, die hier direkt an die Leser spricht. Das macht natürlich neugierig und verspricht eine lustige Story. Man bekommt auf alle Fälle einen guten Überblick was einen erwarte könnte, aber ist wird auch nicht zu viel vorweggenommen.

Meinung
Bei diesem Buch weiß ich wirklich nicht wo ich anfangen soll. Ich weiß noch nicht mal, ob ich es mochte oder nicht, da sich bei mir irgendwie beide Gefühlsregungen während des Lesens eingenistet hatten, deswegen muss ich von meinem üblichen Rezensionsstil etwas abweichen.
Die erste Hälfte fand ich irgendwie schwierig und zäh, wohingegen ich die zweite Hälfte des Buches fast durchweg Herzrasen hatte. 
Für die Protagonistin Zoe empfand ich eine kleine Hassliebe. Auf der einen Seite nervte sie mich und ich fand sie etwas verschroben, konnte sie zu Beginn nicht richtig einordnen und dennoch habe ich irgendwie trotzdem mit ihr mitgefiebert und mitgelitten. Auch ihre Emotionen haben mich gerade gen Ende der Geschichte berührt und gefesselt. Dylan hingegen fand ich von Anfang an süß und absolut toll – ja okay ich liebe Footballspieler, ich bin eingenommen, aber trotzdem. Er war ganz anders und bodenständig, lieb und authentisch. Vor allem konnte er mit der Verschrobenheit von Zoe etwas anfangen, das machte ihn sympathisch. Die Entwicklung der beiden Charaktere fand ich sehr schön gestaltet und absolut nachvollziehbar und authentisch. Spitzbübisch habe ich mich immer gefreut wenn die beiden absolut typische Verhaltensweisen an den Tag legten, die Verliebte so haben (Eifersüchteleien, etc.).
Manchmal hatte ich das Gefühl, die Orientierung zu verlieren und wusste nicht mehr recht aus welcher Sicht nun gerade geschrieben wurde. Es waren meiner Meinung nach zu viele verschachtelte Sätze darin. Das lag auch daran, dass manchmal während man eigentlich ein Kapitel aus der Sicht von Zoe las, plötzlich ein Schwenk in einen allwissenden Erzähler (der trotzdem Zoe zu sein schien) passierte. Bzw. die Figuren sich beim Erzählen in der Ich Perspektive sich selbst etwas vorwegnahmen was der Leser noch gar nicht wissen konnte, weil es erst im nächsten Kapitel aufgelöst wurde. Ich persönlich fand das einfach zu kompliziert und krampfhaft eingebaut. Dasselbe gilt für meine Beurteilung des Erzählstils… er war einfach manchmal sinnlos zu kompliziert gestaltet, aber dennoch hatte er es geschafft mich trotzdem weiter in seinem Bann zu halten, 
Die Sprache an sich war jugendlich frisch und für Collegestudenten (jedenfalls so wie man sie sich vorstellt) angemessen. Hin und wieder musste ich über einen trockenen Spruch Lachen und über Zoes Wortschwall die Augen verdrehen. 
Leider habe ich mehrere Rechtschreibfehler beim Lesen entdeckt, die sich durch das ganze Buch zogen. Ich habe dann irgendwann über sie hinweg gelesen weil mich die Geschichte selbst so interessiert hatte. Aber es war trotzdem störend, so als hätte die Autokorrektur eines Smartphones ständig gewütet. 

Die Dynamik der Geschichte finde ich besonders schwierig in die richtigen Worte zu fassen: Wie bereits erwähnt, zieht sich der Einstieg der Story (was nicht daran liegt, dass man innerhalb der ersten Kapitel einen Zeitsprung von ca. drei Jahren macht). Man hat dauernd das Gefühl, gleich passiert etwas Gravierendes und das Buch müsste gleich enden… und dann ging es einfach so weiter ohne groß die Spannung anzuheben. Diese, so fand ich, begann erst ab der Hälfte stetig immer mehr zu steigen. Und dann, wie das Buch endlich so richtig Fahrt aufnahm, hatte man Angst dass es gerade jetzt gleich enden würde. Langweilig wurde es dennoch aber eigentlich nie… man hatte das Gefühl, die Geschichte war eher aus dem Leben gegriffen und da ist nicht immer alles super spannend und actiongeladen. 
Die Wendungen waren meiner Meinung nach ziemlich gut, auch wenn sie haben anfangs manchmal auf sich warten lassen. Vor allem fand ich es toll, dass man gezielt dieselben Schlüsse zog wie die Protagonisten, das spricht wiederum für die Erzählkunst der Autorin. Sie hat die Gedanken des Lesers gezielt in eine Richtung gelenkt, um sodann eine scharfe Kurve zu ziehen.

Mein Fazit: ich kann immer noch nicht genau sagen wie ich die Geschichte auf einer Skala von 1 bis 5 einordnen soll. Eigentlich bin ich ziemlich ratlos und das ist mir bisher nicht so oft passiert. Auf alle Fälle hat mich die Story trotz kleiner Schwierigkeiten gut gefesselt, unterhalten und mir die Röte in Wangen schießen lassen. Und ich denke im Nachhinein immer noch über das Buch nach… also wurde doch trotz ein paar Kritikpunkten (die leider nicht unter den Tisch gekehrt werden können) alles richtig gemacht.



Quelle: Cover ©Forever Verlag

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