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Sonntag, 7. Juni 2020

Rezension #97 Zum Schwarzen Mond von Nicole Schuhmacher

Rezensionsexemplar

Am 12.06.2020 erscheint offiziell das neue Buch von Nicole Schuhmacher „Zum schwarzen Mond“ im Sternensand Verlag. Ich durfte das Buch bereits als Rezensionsexemplar lesen, wofür ich mich herzlich bedanke – das hat meine Meinung natürlich nicht beeinflusst.
Darum geht’s im Buch…
Für Mädchen wie mich gab es im Laufe der Geschichte viele Bezeichnungen. Einige sind schmeichelnd, andere derb und herablassend. Man nennt uns Dirne, Liebesdame, Freudenmädchen, Hure … Doch egal, welche Namen man uns gibt, im ältesten Gewerbe der Welt zu arbeiten, bedeutet nichts Geringeres, als seinen Körper an jeden zu verkaufen, der bereit ist, einen angemessenen Preis zu zahlen.
Das Wiener Etablissement ›Zum schwarzen Mond‹, in dem ich meine Dienste anbiete, ist auf die Bedürfnisse der vampirischen Schicht der Bevölkerung spezialisiert. Das Geschäft der käuflichen Liebe boomt auch unter Blutsaugern. Ich war immer der Annahme, dass meine Anstellung in dieser Branche durch nichts gefährdet sein könnte. Doch ich werde eines Besseren belehrt, als ein Freier meinen Weg kreuzt, der komplett anders ist als alle bisherigen. Schließlich trägt auch die schicksalhafte Begegnung mit einem Vampirgrafen maßgeblich dazu bei, dass mein Leben komplett über den Haufen geworfen wird. Obwohl wir aus unterschiedlichen Welten stammen und uns nicht einmal sonderlich gut leiden können, erkenne ich schnell, dass sogar ein versnobter Aristokrat ein gutes Herz haben kann, selbst wenn dieses schon seit Jahrhunderten nicht mehr schlägt …
(Klappentext ©Sternensand Verlag)

Cover und Klappentext
Das Cover ist in dunklen Blautönen mit dezenten Ornamenten im Hintergrund gehalten, die an Mitternacht erinnern, in der Mitte ist eine Mondsichel in schwarz mit silbernen Ornamenten abgebildet. Es sieht mystisch und elegant zugleich aus und passt vor allem schon sehr gut zum Titel und auch der Geschichte. Mann kann sich hier gleich vorstellen, in einen Vampir-Roman abzutauchen. Mir gefällt es sehr gut!
Der Klappentext ist mir ein kleines bisschen zu lang, er nimmt aber nichts vorweg, was ich wiederum gut finde. Man wird auf alle Fälle neugierig auf die Geschichte im Innern, vor allem vor dem Hintergrund, dass diese Geschichte in einem greifbaren Setting (Wien) spielt ist hier schon ein großer Reiz. 

Meinung
Das neuste Buch aus der Feder von Nicole Schuhmacher wird auf 360 Seiten in der Ich-Perspektive von Protagonistin Lisa (meine Namens-Vetterin) erzählt. Die Geschichte ist geprägt von (makabreren) trockenen Humor, Ironie, sarkastischen Sprüchen und Wortwitz, was dem Buch eine gewisse Dynamik verleiht. Der Schreibstil von Schuhmacher ist hier eindeutig wiederzuerkennen! Sie nutzt für ihre Charaktere verschiedene Sprachelemente: altertümlich (was das Alter der Vampire hervorhebt), flapsig, derb, in Zügen pervers (was zum Bordellbetrieb passt). So werden viele Elemente zu einem zusammengefügt. 
Beim Lesen selbst erinnerte mich die Geschichte selbst an einen Mix aus alt und neu: ich fühle mich erinnert an „New Moon“, „Pretty Woman“ und „Interview mit einem Vampir“. Vom Humor in der Geschichte kam mir sogar einmal „Fluch der Karibik“ in den Sinn. Aus all diesen Büchern/Filmen habe ich einen kleinen Aspekt in „Zum schwarzen Mond“ gesehen.

Leider habe ich nicht gleich den richtigen Einstieg in das Buch gefunden und es hat eine Weile gedauert, bis die Geschichte mich fesseln konnte. 
Auch wenn die Story an sich ziemlich spannen war, habe ich einfach für mich das Gefühl, dass hier einfach zu viele bekannte Mosaiksteine etwas Neues erschaffen sollten. 
Wenn man allerdings einmal in der Story ankam, wollte man dennoch wissen, wie es weitergeht, aber manchmal ist mir einfach der rote Faden abhandengekommen und ich fragte mich beim Lesen: Wohin soll das Ganze denn nun führen?
Auch bei einem gewissen Charakter habe ich mich gefragt, welche Rolle er denn nun in der Geschichte eigentlich spielt – leider stellte ich mir diese Frage bis zuletzt.

Lisa an sich ist eine ziemlich spezielle Protagonistin gewesen, man merkt, dass sie im Buch eine Entwicklung durchmachst (auch sprachlich ist das zu verfolgen) – gemeinsam mit dem Grafen von Carasescu (ich weiß nicht wie man das aussprechen soll XD), aber oft habe ich mir auch gedacht ´Ach Mädchen…`. Sie war zwar oft amüsant, konnte mich aber nicht immer voll und ganz erreichen, das fand ich schade. Sie macht ihrem Berufsstand alle Ehre und ihre Wankelmütigkeit was die Männer betrifft ist etwas anstrengend. Der Graf ist hingegen ein schwieriger Charakter mit emotionsflexiblen Anwandlungen. Die expliziten Szenen sind bildhaft beschrieben, sodass man beim Lesen schonmal rot wird. Ich würde „Zum schwarzen Mond“ definitiv für eine Altersgruppe ab 18 empfehlen… Ihr wisst ja FSK und so. Leider ging mir auch das Ende etwas zu fix und wirkte meiner Meinung nach abgehackt, aber das Positive: das Buch hat für mich ein recht zufriedenstellendes Ende.

Mein Fazit: „Zum schwarzen Mond“ ist okay für zwischendurch, hat mich aber jetzt auch nicht vollkommen vom Sessel gehauen. Aber bildet euch trotzdem selbst eine Meinung, vielleicht gefällt es euch ja auch einfach besser wie mir – ihr wisst ja, eine Meinung ist immer etwas persönliches. Für Fans von Nicole Schuhmacher auf alle Fälle ein Muss.


Quelle: Header über Canva, Cover ©Sternensand Verlag

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