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Freitag, 1. Mai 2020

Faktastischer April - Herzensbuch

Eine Idee von Our Favorite-Books


Herzensbuch...

Im April lautet das Thema von #faktastisches2020 „Herzensbuch“… wieder einmal ein schwieriges Thema für so Entscheidungslegastheniker wie mich. Doch was macht ein Herzensbuch aus? Wie wird ein Buch zum „Herzensbuch“? Fragen, die man sich stellen muss, um zu entscheiden, welches mein ganz persönliches Herzensbuch ist. 


Ich würde es ja an dieser Stelle mit dem Rückwärts-Ausschlussverfahren machen, dafür müsste ich mich ja aber zunächst erst einmal festlegen, was mein Herzensbuch ist. Und ihr wisst ja wie schwer ich mich immer mit der Auswahl EINES Buches tue… ich schaffe es nie. Das ist, als würde man eine Mutter fragen, welches ihrer Kinder sie am meisten liebt… (okay bei den Kindern heutzutage kann ich mir vorstellen, dass man das mittlerweile sogar als Mutter beantworten könnte – man macht es aber nicht :-P ). Aber wenn ich mich auf eines festlegen könnte, dann könnte ich euch auch verraten wie genau jenes Buch zu meinem Herzensbuch geworden ist. 

Okay wir drehen uns im Kreis… aber hey, darum geht es ja auch irgendwie bei dieser ganzen Aktion: ihr lernt mich besser kennen und wenn es um Bücher geht, dann sind meine Gedanken immer unaufhörlich am Kreisen. 

Also mein Herzensbuch ist…
3…
2…
1…
„After Passion“ von Anna Todd. 


Ja schlagt mich und steinigt mich aber that’s the way it is. Die, die mich kennen, wissen, dass es das damit nicht gewesen ist und ich vermutlich die ganze Reihe meine. Denen sei gesagt: ihr habt recht! Aber ich nehme „After Passion“ als Bezugs-Herzensbuch, weil es sozusagen diese Reihe als erstes Buch eröffnet hat und sozusagen alles damit begann (1€ ins Phrasenschwein).
Und ich erkläre euch auch wieso (Warnung: nachfolgende Erklärung könnte Spoiler-Splitter enthalten, ich versuche sie aber so weit wie möglich zu vermeiden).  

Vorab noch: ich wusste ganz lange gar nicht, dass es sich bei der „After“-Reihe um eine One Direction Fan-Fiction handelt. Und um ehrlich zu sein, hatte ich 1D auch gar nicht so wirklich auf meinem Schirm. Diese Info nur am Rande. 

Die Meinungen zu der Geschichte gehen bei vielen Lesern auseinander. Selbst bei mir… von ´ich schmeiß das Buch gleich aus dem Fenster` über ´arrrrrghhhhh die Protas sind sooooo doof und nervig, geht weg` bis hin zu ´begrabt mich bitte mit dieser Geschichte` war bei mir alles dabei. Ich habe beim Lesen der Geschichte jede Emotion empfunden, die es nur gibt. Ich war förmlich in der Geschichte. Und auch wenn mich Tessa mehr als einmal an den Rand der Verzweiflung getrieben hat, so konnte ich mich dennoch in sie hineinversetzen… nur hat es bei mir etwas früher *Klick* gemacht, als bei der Romanheldin. 
Und dieses *Klick* hatte mir zu damaligen Zeit etwas vor Augen geführt bzw. mir eine Erkenntnis buchstäblich ins Hirn gemeißelt, dessen ich mir eigentlich immer bewusst war, es aber trotzdem nie wirklich „gelebt“ hatte. 
Zum o.g. Zeitpunkt war ich in einer nicht tollen Beziehung und leckte auch immer noch die Wunden, die die unschöne Beziehung davor bei mir hinterlassen hatte. Ich hatte kein glückliches Händchen mit der Partnerwahl und wusste es auch. Ich wurde wirklich nicht gut behandelt (die unschönen Details erspare ich euch an dieser Stelle) und wusste das auch. Aber bis dahin war ich immer der Meinung, ich müsste es ertragen, es aushalten, es über mich ergehen lassen. 
Bis ich im Sommerurlaub diese Reihe las (mal wieder der Bayernurlaub, der für eine Kehrtwende in meinem Leben sorgte). Als ich durch die Reihe hinweg verfolgte, wie Tessa von Hardin behandelt wurde und wie sie sich schließlich behauptete war wirklich inspirierend. Irgendwann hat sie einfach nicht mehr „ertragen“ sondern gehandelt. 
Aber bevor sie das tat, fragte ich mich lange Zeit, warum sie das alles so lange mitmachte… bis ich irgendwann zu der Frage kam: warum ich das eigentliche mitmachte… und da war es. Das *Klicken*. Es fühlte sich ehrlich gesagt mehr wie ein waschechter ´Facepalm`- Moment an aber es verfehlte nicht seine Wirkung. Natürlich wusste ich, dass sich niemand von seinem/r Partner/in misshandeln lassen musste… weder psychisch noch physisch. Das Problem ist nur einfach, dass man irgendwann mal etwas für diese Person empfunden hatte und man Hoffnung hatte, dass es sich ändern würde… aber das alles führte zu diesem Punkt – wo man es einfach nur noch „ertrug“. Und dieses *Klicken*?! Das war der Moment, wo dieses unterbewusste Wissen in mein Bewusstsein drang: Ich muss mich von keinem Mann wie Dreck behandeln lassen. Ich kann gehen, wann immer ich will. Wenn mir eine Beziehung so ungut tut, kann ich sie beenden. 
Ja, klingt jetzt theatralisch – ich weiß. Aber so war es. Man muss dazu sagen, dass ich auch noch nicht so ehrfahren war in Sachen Beziehungen, aber sei es drum. Ich kam aus dem Sommerurlaub heim und beendete diese Beziehung und war mit mir im Reinen. Die kleine Hölle, die darauf folgte, die das Ergebnis dieses Schlussmachens war, ist eine andere Geschichte. 

„After Passion“ und seine Fortsetzungen haben mir geholfen, mich selbst zu finden. Stärker zu werden und mir selbst zu zeigen, dass ich es wert bin. Deswegen ist „After Passion“ mein Herzensbuch. Es hat mir in einer schweren Zeit etwas gegeben, das ich brauchte: Einsicht, Mut und Selbstsicherheit. 
Jeder der von Herzen liest, kann zu den Geschichten die er liest, eine eigene Geschichte erzählen. Denn die Geschichten, die wir lesen werden ein Teil von uns… und im besten Fall berühren sie uns nachhaltig. 


Ich möchte diesen Beitrag mit einem meiner Lieblingszitate beenden. 

„No one can make you feel inferior without your consent“ – Eleanor Roosevelt
(Übersetzung etwa: Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen.) 

In diesem Sinne, macht es gut, bleibt gesund und bis zum nächsten Mal.


Quelle: Bilder ©Lisa Christina Kopp, Header über Canva

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