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Samstag, 7. November 2020

Autorenfreundebuch Monja Schneider

 


Hallo ihr Lieben,
im Rahmen der Onlinebuchmesse 2020 habe ich als Bloggerin eine Autorin sozusagen als "Patenkind" bekommen. Wer das ist und sonst noch interessante Infos bekommt ihr von meinem Patenkind selbst... denn in diesem Beitrag stellt sie sich selbst einmal meinen Fragen im Autorenfreundebuch und gewährt euch so einen Einblick in ihr Autorenleben. 


Wer bist Du?
Hallo, ich bin Monja. Okay, offiziell heiße ich Monika, aber das Schneider stimmt. Geboren wurde ich am Valentinstag des Jahres 1971 und ich wohne Zeit meines Lebens an der badischen Bergstraße, in einer Kleinstadt, etwa 10 Kilometer nördlich von Heidelberg, in der Kurpfalz, im »Dreiländer-Eck« Baden, Pfalz und Südhessen. (Die zwei Jahre, die ich in der Nachbargemeinde gewohnt habe, unterschlage ich jetzt mal, das verdränge ich eh gerne).


Mein Leben verlief lange Zeit recht langweilig. Nach der Schule habe ich auf die Stimme der Vernunft (okay, es war die Stimme meiner Mutter) gehört und einen »ordentlichen« Beruf gelernt, statt meinen künstlerischen Ambitionen nachzugehen. (Mein Traumberuf war Schauspielerin) Und als ich dann meine Ausbildung in einer Rechtsanwaltskanzlei hinter mir hatte (was ich in Fachkunde gelernt habe, war wirklich interessant und hat mir Spaß gemacht.) und meine Stelle als Verwaltungsangestellte hatte, war ich einfach erstmal zu feige, aufzuhören und meinem Traum weiter nachzugehen. Ich hatte mich auch schon so schön daran gewöhnt, dass am Ende des Monats neues Geld auf meinem Konto war. Ich arrangierte mich, aber wirklich glücklich? Ich denke, dass ich das in Bezug auf meinen »Beruf« nie war. Das war ein Job, um Geld zu verdienen und hatte nichts mit Berufung zu tun. Immerhin habe ich es fast 30 Jahre dort ausgehalten. Aber in den letzten Jahren hat sich die Situation zugespitzt, durch verschiedene Faktoren, die jetzt zu weit führen würden (und sicher auch meiner Midlife-Crises) und ich habe endlich den Absprung geschafft. Ich habe im Landratsamt gekündigt und seit 01.10.2020 arbeite ich freiberuflich als Autorin und freie Texterin.

Außerdem bin ich noch ledige Katzenmama von zur Zeit vier Fellnasen.

Welche ist deine Lieblingsjahreszeit und warum?
Ich mag eigentlich jede Jahreszeit. Ich bin ein Winterkind, im Februar geboren. Mir macht Kälte nichts aus und solange ich nicht Schnee schippen muss, finde ich Schnee toll. Wobei Schnee schippen auch lustig sein kann, wenn mein Kater auf der Treppe sitzt, mir zusieht und wartet, bis ich ihm den Weg freigeschaufelt habe. Und keine richtige Weihnachtszeit ohne Winter. Nicht wegen des Schnees, sondern wegen der frühen Dunkelheit und all den Lichtern überall.

Der Frühling ist immer ein Neuanfang. Die ersten Blüten stecken ihre Köpfe aus dem Boden, alles erwacht zum Leben. Am meisten mag ich die Blüten der Apfelbäume.

Okay, der Sommer ist mir inzwischen meistens zu heiß und hier bei uns auch immer sehr schwül. Aber wenn dann die ersten Blüten Früchte tragen: Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren – dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal richtig viele Heidelbeeren an meinem Strauch im Garten. Und Rosen – ich liebe meine Rosenpracht im Sommer. Ich wollte immer einen Dornröschen-Garten und das habe ich mir erfüllt.

Und der Herbst, das ist Erntezeit. Noch mehr lecker frisches Obst und Gemüse. Und all die bunten Farben des Herbstes, herrlich. Und jetzt beginnt auch wieder die Zeit, in der man sich gemütlich mit einer Decke, einer Kerze, warmem Tee und einem guten Buch hinfläzen kann.

Welches Genre liest Du persönlich gerne und was ist Dein Lieblingsbuch?
Puh, ich lese eigentlich queerbeet. Nur Horror und Mystery lasse ich aus.
Und worauf ich Wert lege, ist, dass es nicht völlig unrealistisch ist. Klar darf es märchenhaft sein, ich schreibe ja selbst Märchenromane. Aber schlecht recherchierte historische Romane oder diese ganzen Bad Boys, die plötzlich zu zahmen Kätzchen werden, weil die Frau, die sie entführt haben, so tolle Beine hat und immer mit dem Hintern wackelt, finde ich gruselig. Besonders, wenn es um irgendwelche Mafia-Killer geht – vermutlich, weil ich Italien und Sizilien liebe und ich mich aufrege, wenn die Mafia so dargestellt wird. Dazu habe ich selbst schon zu viel Bücher und Berichte von Leuten, die es wissen müssen, gelesen. Gianrico Carofiglio zum Beispiel ist Anti-Mafia-Staatsanwalt in Bari und schreibt Krimis. Den finde ich klasse (und für den bin ich auch schon morgens um sechs aufgestanden und samstags nach Frankfurt gefahren, weil er schon um neun seinen Auftritt hatte, obwohl ich am Messesamstag eigentlich immer einen großen Bogen um die Buchmesse mache).

Mein Lieblingsbuch? Früher hätte ich »Der Herr der Ringe« gesagt, aber es gibt sooo viele andere, die ich nicht zurücksetzen mag.

Wie hast Du mit dem Schreiben begonnen und was war Dein erstes veröffentlichtes Buch?
Zum Schreiben wurde ich irgendwie immer gedrängt *hehe*
Ich weiß nicht, ich war jetzt nicht die Überfliegerin bei Aufsätzen oder so. Aber ich war schon als Teenager in der Kirchengemeinde beim Kindergottesdienst aktiv und wenn es eine Geschichte zu schreiben gab, hieß es immer: »Du kannst das doch so gut, mach mal ...« Und offensichtlich konnte ich das wirklich, ich erinnere mich, dass die Kinder immer gespannt zugehört haben, wenn ich meine Geschichten vorgelesen habe. Später haben sie mich dann für den Gemeindebrief verpflichtet, eben auch, »weil ich das kann« Naja, ich habe mich nicht gewehrt, der Zuspruch und das Lob, das ich dafür bekam, taten mir gut.

Ich habe dann auch im Rahmen der Kirchengemeinde eine Theater-Gruppe gegründet und dazu weiter Texte geschrieben. Wir hatten viel Spaß und haben viele Geschichten erfunden – ich schrieb dann sozusagen meine eigene Fan-Fiktion. Irgendwann einmal meinte eine, ich solle doch mal was an einen Verlag schicken. Habe ich dann auch gemacht – wie peinlich … Die Story hatte so ziemlich alle Anfänger-Fehler, die man sich denken kann ;-) Klar, dass es da eine Absage gab.

Ich habe mich dann glücklicherweise dazu entschieden, die Schule des Schreibens an der Hamburger Akademie für Fernstudien zu »besuchen« und habe drei Jahre lang das Handwerk zu meinem Talent gelernt. Bereits während dieser drei Jahre nahm ich an Kurzgeschichten-Wettbewerben teil und die ersten Geschichten schafften es in Anthologien. Auch mein erster eigenständiger Roman »Rabenschwester« wurde nach einer Ausschreibung veröffentlicht. Die Länge war dabei freigestellt und naja, es wurde ein wenig länger. Er ist übrigens im Rahmen meines ersten NaNos entstanden. Und dieses Jahr ist es schon mein zehnter NaNoWriMo.


Hast Du ein Lieblingszitat oder Lebensmotto. Ein Vorbild oder Idol?
»You are never too old to set another goal ot to dream a new dream.« Dieses Zitat von C.S Lewis hat mich in den letzten Jahren immer begleitet und schließlich dazu geführt, dass ich nochmal neue Wege gehe. Vorbild ist ein großes Wort und ich weiß nicht, ob ich C.S. Lewis als Vorbild ansehen würde, aber in dem Punkt ist er für mich Inspiration und Mutmacher. Er war fast sein ganzes Leben lang eingefleischter Junggeselle, aber mit 59 (glaub ich, auf jeden Fall sehr spät) hat er noch aus Liebe geheiratet. Es kann sich immer noch etwas ändern, egal, wie festgefahren oder hoffnungslos eine Situation zu sein scheint.

Außerdem finde ich ihn einen guten Autor, der mich schon als Kind begleitet hat und den ich auch heute noch gerne lese (er hat nicht nur Narnia geschrieben)

Recherchierst Du vor dem Schreiben? Wenn ja, wie?
Ich bin ein bekennender Recherche-Junkie. Ich bin immer noch neugierig wie ein kleines Kind und will alles ganz genau wissen. Und dann kommt noch mein Perfektionismus dazu. Ich will nichts schreiben, was nicht so hätte sein können. Selbst in meinen Fantasy-Romanen habe ich schon über Heilkräuter recherchiert oder eben, wie oben beschrieben, darüber, was passiert, wenn mein Held gegen ein Regal mit einer scharfen Kante gestoßen wird. Das ist auch der Grund, warum ich mich bisher noch nie an einen historischen Roman gewagt habe, obwohl mich Geschichte schon immer interessiert hat und es in der Schule mein Lieblingsfach war. Ich würde mich in Recherche verlieren, würde lesen, lesen, lesen. Ich würde einen Ausweis für die Uni-Bibliothek in Heidelberg beantragen und dort weiterlesen. Und nicht in die Pötte kommen. Und ich vertraue da auch nicht Wikipedia, ich lese dann Fachbücher von Leuten, die es wissen müssen. Okay, so »Kleinigkeiten« wie die Gehirnerschütterung kann man heute gut im Internet recherchieren, aber auch da gibt es solche und solche Seiten. Ich schaue mir meistens mehrere an und vergleiche. Das geht häufig neben dem Schreiben, wenn ich auf ein Problem stoße, bei dem ich nicht ganz sicher bin.

Böse Zungen könnten auch behaupten, dass ich mich mit der Recherche vom Schreiben abhalte. ;-)

Bist Du mittlerweile »Fulltime-Autor« oder hast Du noch einen Hauptberuf?
Da kann ich mit einem entschiedenen »Jein« antworten ;-)

Ich schreibe neben den Romanen auch Artikel im Kundenauftrag. Das sind -in meinem Fall- meistens Blogbeiträge, meist für Gartenseiten. Irgendwie hat sich das so ergeben, dass ich meist direkte Aufträge von Betreuern dieser Internet-Seiten bekomme. Mein neuester Auftraggeber ist eine Seite, die sich mit Hunden beschäftigt; Hunden aus dem Tierheim, Hunden vom Züchter, auf jeden Fall aber eine Organisation, die für faire Zucht und gegen Welpenhandel eintritt. Ich darf Rassebeschreibungen erstellen. Und bin gerade ein bisschen aufgeregt. Ich habe jetzt einen Probeauftrag bekommen und es wäre so klasse, wenn ich regelmäßig dafür schreiben dürfte.

Im Grunde ist dieses Schreiben im Kundenauftrag genau das, was mir wirklich Spaß macht: Recherchieren und darüber schreiben.


Hast Du einen speziellen Ort oder Lieblingsort zum schreiben?
Ich habe mir in meinem Bücherzimmer ein kleines Schreibstübchen eingerichtet. Büro klingt irgendwie so ungemütlich. Und das ist es nicht. Ich habe verschiedene Sessel für mich und meine Miezen darin stehen (okay, für meine Miezen und mich – wer zuerst kommt hat gewonnen, wer aufsteht, verloren), viele Pflanzen, einen kleinen Sekretär für alles, was man so braucht, CD-Spieler und Radio, Kerzen für die Gemütlichkeit … 
Im Sommer sitze ich aber auch gerne im Garten, wenn die Hummeln nicht zu sehr in meinen Rosen summen (das war dieses Jahr echt schlimm, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren) oder die Nachbarjungs laut fluchend Tischtennis spielen.

Was bedeuten Dir Deine Fans/Leser? Hast Du manchmal Angst, sie zu enttäuschen?

Wie heißt es so schön: Der Applaus ist das Brot des Künstlers ;-)
Mir bedeuten meine Leser sehr viel und klar habe ich Angst, dass sie von einer meiner Geschichten enttäuscht sein könnten. Das ist bei jedem neuen Buch so. Mir ist der Austausch mit den Lesern sehr wichtig und ich liebe die Zusammenarbeit mit Bloggern. Leserunden finde ich auch toll, aber da fehlt mir oft die Zeit. Und ein besonderes Highlight ist es immer, wenn ich bei Buchmessen Leser und Blogger treffen kann. Ich denke, das ist mit ein Grund, warum ich lieber im Selfpublishing veröffentliche. Bei meinem Verlagsbuch war der Kontakt zu den Lesern nicht so eng.

Deine Fans warten immer auf Nachschub, planst oder schreibst Du bereits an etwas Neuem?
Während ich das hier schreibe, es ist November, läuft gerade der NaNoWriMo, der National Novel Writing Month und ich bin mit dem zweiten Teil der »Legenden von Gearran« dabei, aus dem einfachen Grund, dass ich mir neue Cover gegönnt habe und viele richtig begeistert vom Cover des ersten Teils sind. Und jetzt will ich natürlich auch den zweiten Teil (der lange brach lag) präsentieren ;-)

Dass ich mit Tonia und Lesley am NaNo teilnehme, war ein typischer Fall von »Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte« ;-) Ich habe noch zwei Romance Crime and Halde und habe lange überlegt, welche ich im NaNo schreiben soll. Naja, und dann kam alles ganz anders.

Ideen habe ich also auf jeden Fall genug (und sogar eine Liste der noch zu schreibenden Bücher, in Anlehnung an den SuB, den wohl alle Büchersüchtigen kennen).

Quelle: Header über Canva, Bilder wurden mir von Monja Schneider zur Verfügung gestellt

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