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Ellen Sommer

Wer bist Du?
Ich bin Ellen Sommer, mittlerweile 44 Jahre alt und arbeite hauptberuflich als Frauenärztin. Mit meinem Mann und meinen beiden Kindern lebe ich in Landshut in Niederbayern, wo ich auch meine eigene Praxis habe. Vor 16 Jahren bin ich aus Velbert, in der Nähe von Wuppertal nach Niederbayern gezogen und habe es bisher nicht bereut.

Welche ist deine Lieblingsjahreszeit und warum?
Meine Lieblingsjahreszeit ist der Sommer – deshalb auch der Name J. Das liegt vermutlich daran, dass ich Ende Juli geboren wurde und in NRW zu der Zeit eigentlich immer schon Ferien waren, so dass man nicht zur Schule musste und den ganzen Tag draußen sein konnte, ohne sich im Regen einen Schnupfen zu holen.

Welches Genre liest Du persönlich gerne und was ist Dein Lieblingsbuch?
Huch, das ist eine sehr schwierige Frage. Ich gehe innerlich gerade mein Bücherregal durch und kann mich nicht so wirklich entscheiden. Ich lese sehr gerne Fantasy- und Jugendbücher, da vor allem Reihen, Einzelbände eher selten. Von Maggie Stiefvater die Reihe um die Raven-Boys und von Kerstin Gier die ´Edelsteintrilogie` fand ich genial. Wenn ich näher darüber nachdenke, fallen mir aber auch noch einige von Carrie Jones, Claudia Gray und Melissa Marr ein, sowie die Feen-Reihe von Julie Kagawa. Von den deutschsprachigen Autorinnen hat mich das Buch ´Der Kuss des Raben` von Antje Babendererde sehr berührt. Bisher hatte ich so ziemlich alle Indianerbücher von ihr verschlungen und dann plötzlich mal etwas ganz Anderes.

Hast Du ein Lieblingszitat?
„Ich muss nichts werden und ich brauche nichts bleiben…“ finde ich als Zitat sehr schön, denn es heißt, dass du selber entscheidest, wer du bist und wer du sein magst und es in deinen Händen liegt, so zu sein, wie du es möchtest.

Wie hast Du mit dem Schreiben begonnen und was war Dein erstes veröffentlichtes Buch?
Ich habe mit dem Schreiben begonnen, weil ich unbedingt meinem Schwarm in der 10. Klasse näherkommen wollte, der in der Schülerzeitung war. Hat eine Weile gedauert aber dann hatte ich seine Aufmerksamkeit. Während des Studiums in Düsseldorf und meiner anschließenden Facharztausbildung mit Nachtdiensten habe ich deutlich mehr gelesen als geschrieben. Zu der Zeit war ich noch der Ansicht, dass die Welt unbedingt einen historischen Roman von mir braucht, der jetzt auf irgendeiner uralten Festplatte begraben ist. Meinen ersten Roman habe ich 2010 im Mallorca-Urlaub angefangen zu schreiben. Eher aus Langeweile, weil mir der „Leseproviant“ ausgegangen war, aber ziemlich schnell wurde mir klar, dass ich vom Schreiben so schnell nicht mehr wegkommen würde. In den 14 Tagen beschrieb ich drei dicke Notizbücher und danach brauchte ich gute drei Monate zum Abtippen. Das hat deutlich weniger Spaß gemacht. Mein erstes Jugendbuch ´Voll erwischt` habe ich zunächst nur als eBook bei Amazon herausgebracht, doch dann kam der Wunsch auf, die Gedanken auch in physikalischer Weise als Taschenbuch in den Händen halten zu wollen. Als es dann endlich ankam, war es fast wie ein 3. Kind.



Woher bekommst Du die Ideen für Deine Geschichten?
Die Idee zu ´Voll erwischt` kam mir, als Freunde von uns von München nach Ostfriesland zogen und deren 16-jährige Tochter dort den Kulturschock bewältigen musste. Ich hatte kurz überlegt, ob ich eine Elfenwelt erschaffen soll, oder ob Lille, die Hauptdarstellerin meines Buches eine Hexe sein würde, doch dann kam ich auf die Idee mit den ´Schicksalsweberinnen`, weil ich die griechische Mythologie immer schon sehr spannend fand und es 2010, als ich den ersten Band geschrieben habe noch keinen Percy Jackson gab oder von Josephine Angelini die ´Göttlich-Trilogie` auf dem Markt war (die ich übrigens später total genial fand). Die Oma von Lille stammt von den griechischen Moiren (den Schicksalsgöttinnen) ab und kann als „Schicksalsweberin“ das Schicksal einzelner Familienmitglieder beeinflussen. Mein Roman spielt in Wuppertal, weil ich aus der Gegend komme und es in Wuppertal bis heute noch Webereien gibt, die den mystischen Teil meines Romans glaubwürdiger machen.

Meine Bücher haben keine autobiographischen Elemente, auch wenn ich früher Handball gespielt habe und dort auch eher so tollpatschig war wie meine Hauptfigur. Ein paar gynäkologische Themen habe ich in die Romane einfließen lassen, weil ich finde, dass man durchaus ab 14 auch aus Büchern bestimmte Frauenthemen mitbekommen sollte, weil es einem meistens zu peinlich ist die eigene Mutter zu fragen und man selten schon einen Frauenarzt hat, mit dem man z.B. über Verhütungsfragen reden, Angst vor ungeplanten Schwangerschaften usw. besprechen kann. Die beste Freundin ist meistens auch nicht die beste Quelle für solche Themen und so wird viel spekuliert aber wenig gewusst. Und das wollte ich mit meinem Buch ein bisschen ändern.


Hattest Du schon Schreibblockaden? Wie bist Du damit umgegangen?
Bis vor ein paar Wochen habe ich den Begriff „Schreibblockade“ nur müde belächelt. Ich habe meistens per se nur geschrieben, wenn ich Zeit und Lust hatte, weil ich als Indie-Autorin ja keine Deadline einhalten musste und mir irgendjemand im Nacken saß, dass ich schreiben muss… Nach einem kurzen Gespräch mit einer Literaturagentur, die es als Zumutung empfand, dass ich nachhakte und wissen wollte, weshalb sie mein Buch abgelehnt hätten, war ich am Boden zerstört und die Ideen wie weggeschlossen. Ich habe es dann so gemacht, wie mit dem Erinnern (wenn man das Wort auf der Zunge hat aber nicht drauf kommt, wenn man dran denkt), dass ich bewusst nicht ans Schreiben gedacht und stattdessen den Garten und Praxisthemen als Ablenkung in den Vordergrund gestellt habe – meine Flyer mussten auch mal wieder aktualisiert werden und „Photoshop“ ist auch ein tolles Programm. Tja, und dann ging es wieder.

Recherchierst Du vor dem Schreiben, wenn ja wie zum Beispiel?
Ich habe bisher eher drauf los geschrieben, ein paar Sachen habe ich aber dann doch im Internet recherchiert. Für meinen 3. Band habe ich dann tatsächlich sogar ein paar Interviews geführt, damit ich mir ein Bild machen konnte, wie bestimmte Beratungsgespräche geführt werden.

Hast Du einen speziellen Ort oder Lieblingsort  zum schreiben (eigenes Büro, etc.)?
Ich schreibe vor allem an unserem Esstisch, mitten im Familienleben, meist allerdings, wenn die Kids schon im Bett sind. Im Urlaub dann auch gerne abends auf der Terrasse mit Blick aufs Meer.
  
Hast Du aus all Deinen Geschichten einen Lieblingscharakter, wenn ja wen?
Ich mag sie fast alle. Sara, die Freundin von Lille, hat allerdings ein paar Charakterzüge, die ich an einer Freundin sehr schätze. Ich hätte sie selbst gerne als Freundin. Chris und Lille mag ich im Zusammenspiel sehr. Er ist jemand, bei dem ich vermutlich als Jugendliche schwach geworden wäre. Die drei sind fast schon so etwas wie Familienmitglieder geworden und ich bin immer wieder total begeistert, wenn ich für die Figuren, die ich mir ausgedacht habe, neue Fotos von den Models aus dem Internet finde. Die sind nämlich auch bei Facebook unterwegs.

Deine Fans warten immer auf Nachschub, planst oder schreibst Du bereits an etwas Neuem?
Ohne meine Testleser und Fans wäre ich vermutlich gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich noch ein Buch über Lilles Freundin aus Landshut schreiben müsste. In ´Judys Story` geht es um die Abtreibung, die Lilles beste Freundin hatte, also ein richtig ernstes Thema, das mit den Schicksalsweberinnen nur am Rande zu tun hat. Ich bin schon sehr gespannt, wie dieses Buch ankommen wird, weil es ja deutlich mehr mit mir als Frauenärztin zu tun hat und weniger mystische Anteile enthält.



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(die Bilder hat mir Ellen zur Verfügung gestellt)

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