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Freitag, 6. April 2018

Rezension #30 Glasherzmelodie von Johanna Wasser



Heute rezensiere ich das am 27.01.2018 erschienene Buch von Johanna Wasser „Glasherzmelodie“.  Dabei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches ich von Johanna erhalten habe (was meine Meinung nicht beeinflusst) und wofür ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken möchte.

Das Buch handelt von der todkranken Mila, die sich nichts anderes wünscht, als endlich das normale Leben einer 18 jährigen fernab von Krankenhäusern führen zu können. Und von dem passionierten Feuerwehrmann Aki, welcher seinen Job verliert und dabei der größten Lüge seines Lebens näher kommt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und sind sich doch so ähnlich in ihrer Welt aus Zorn, Wut und Trauer. Doch Zorn kann einen nicht heilen, erst als Mila auf den geheimnisvollen Jo trifft, keimt ein neuer Hoffnungsschimmer in ihr auf... doch Hoffnung rettet einen nicht und wo zur Hölle ist eigentlich Jo?
Lest selbst in „Glasherzmelodie“!

Cover und Klappentext

Das Cover ist einfach nur EIN TRAUM! Ich möchte es gar nicht beschreiben, denn Worte werden dem Bild gar nicht gerecht. Als mir Johanna dieses zeigte hatte ich ebenfalls keine Worte, denn ich finde es einfach traumhaft und wundervoll. Gestaltet hat dieses Kunstwerk Marie Graßhoff. Und sie hat sich einfach selbst übertroffen - die Farbgebung in Verbindung mit den Lichtreflexen und der Abbildung ist total schön und erzeugt richtiggehend eine Traumwelt. Genug mit meinem Lobgesang über das, wie ich finde, schönste Cover das ich je gesehen habe. „Coverkäufer“ werden ihre Finger garantiert nicht von diesem Buch lassen können daher keine Frage 5 von 5 Punkten.

Der Klappentext ist kurz und prägnant. Er passt perfekt zum Buch (kann man rückwirkend betrachtet sagen!) und nimmt nichts vorweg, bietet jedoch ein hervorragendes Lockmittel um in die Geschichte einzusteigen. Der Leser wird hier definitiv neugierig gemacht, denn hier fragt er sich ganz klar ´wie passt das zu diesem Cover?ˋ. Diese Irreführung finde ich gewitzt. Dafür gibt es von mir 4,5 von 5 Punkten.

Meinung

„Glasherzmelodie“ umfasst ca. 233 Seiten und auf diesen hat die Autorin eine Geschichte erschaffen, die einem die Luft zum Atmen raubt und das eigene Herz stillstehen lässt. Diese Geschichte überzeugt nicht mit übermäßiger Action, denn die braucht sie nicht. Sie nimmt den Leser ruhig und seichte mit auf einen Wellengang, der immer mehr zunimmt bis er einem die Füße unter dem Körper wegreißt.
Johanna Wasser hat gekonnt zwei Handlungsstränge erschaffen, die sich immer mehr an einander annähern, bis sie schließlich zusammen finden. Hierfür erzählt sie die Milas Geschichte in der ich-Perspektive und Akis Geschichte aus Sicht der dritten Person, wobei diese jedoch nicht ausschließen nur auf Akis Figur fußt. Optisch werden die Handlungsstränge auch noch unterschieden. Der verwendete Schreibstil ist flüssig und jung, sehr emotionsgeladen, berührend und gefühlvoll. Außerdem nutzt Wasser eine bildhafte Sprache mit vielen Metaphern was der Story zusätzlich einen märchenhaften Zug verleiht. Nachdem mich der Beginn der Geschichte etwas verwirrte, habe ich aber nach kurzer Zeit doch noch in die Geschichte reingefunden und bin froh darüber, denn bei diesem Buch muss man einfach mitfühlen und mitleiden.
Die Charaktere sind authentisch und gut beschrieben und man bekommt ein gutes Bild davon, wie sich Mila fühlt. Man könnte meinen ihre Art sei nervig, doch das stimmt nicht, denn sie befindet sich in einer Ausnahmesituation die absolut nicht alltäglich ist. Ebenfalls authentisch finde ich die Entwicklung der Protagonisten, diese wirkt nicht gekünstelt sondern einfach echt.
Man glaubt beim lesen es kann nicht noch schlimmer kommen, obwohl man förmlich spürt dass man auf eine Katastrophe zusteuert die einen selbst als außenstehenden Leser zerstören wird. Das Ende kommt zwar etwas rasch und unerwartet und bietet drastische Wendungen (an die man selbst beim Lesen schon selbst gedacht hat), es ist aber wie das Luftholen nachdem man von den Wellen endlos lang umhergespült wurde.
*SPOILER ALARM* vielleicht ist es nicht das Ende, dass man sich wünscht... aber das passende Ende zur Geschichte. *SPOILER ENDE*
Auch wenn man sich fragt wie Cover, Titel und Story zusammenpassen, dem sei gesagt: wer das Buch liest, wird es verstehen und zu dem Schluss kommen, dass es nicht anders hätte gepasst. Mich hat das Buch bis zur letzten Seite gefesselt und zu Tränen gerührt. Das Gelesene zu verarbeiten, fällt mir selbst jetzt noch schwer.

Wasser behandelt in „Glasherzmelodie“ zwei große gesellschaftliche Tabuthemen die viel mehr Beachtung finden müssten. Gerade das Thema der Organspende ist zunehmend mehr und mehr von Bedeutung, gerade auch weil es in der Vergangenheit in ein dunkles Licht geraten ist. Dennoch kann ich verstehen dass es für dem einen oder anderen eine schwerwiegende Entscheidung ist.
Im Buch erzählt Milas Mutter, dass sie nun auch einen Organspendeausweis hat, um möglicherweise Hinterbliebenen eine solche Entscheidung im Falle eines Falles zu ersparen.
Dies finde ich eine wunderbare Einstellung, die trotz allem immer mit Familienangehörigen besprochen werden sollte, denn meistens können diese in der entsprechenden Situation trotzdem nicht mit der Entscheidung des potentiellen Spenders umgehen.
Ich selbst habe einen Organspendeausweis seit über zehn Jahren... und bin gerade einmal 24 und für mich war es nie eine schwere Entscheidung, denn wenn meine Zeit vorüber ist wofür brauche ich dann noch Organe? Dann gebe ich lieber herzlich gerne acht oder mehr Menschen die Chance weiterzuleben und gegebenenfalls ein langes und glückliches Leben zu führen.

Die Geschichte erhält von mir volle 5 Punkte weil sie einfach so vielschichtig ist und mehr als nur unter die Haut geht...

Beurteilung

Cover 5/5
Klappentext 4,5/5
Story 5/5
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Gesamt 4,8/5


(Credits: Bilder dieser Seite ©LisaCKopp )

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